Chords and Ink #9 – Seuche

Bei Chords and Ink präsentieren fantastische Musiker die Tattoos, die ihnen am wichtigsten sind und erzählen die Geschichten dahinter.

Für Chords and Ink #9 stellte sich ein ganz besonderer Musiker zur Verfügung: Seuche, Sänger und Mastermind hinter FÄULNIS. Wir haben uns vor seinem Auftritt in den oberösterreichischen Bergen getroffen und uns mitten in der Botanik über seinen rechten Sleeve unterhalten.

Über Seuche

NO USE WITHOUT PRIOR WRITTEN PERMISSION // KEINE VERWENDUNG OHNE VORHERIGE SCHRIFTLICHE ERLAUBNIS.

Seuche ist das Mastermind hinter dem deutschen Black Metal-Phänomen FÄULNIS, das sich kaum in Genrekisten pressen lässt. Dort ist er für den Gesang und den Großteil des Songwritings zuständig. Des weiteren ist er seit 2013 bei BLACKSHORE, einer Lübecker Black-/Thrash-Band als Bassist tätig. „Ein kleines Kontrastprogramm“ zu FÄULNIS, meint Seuche.

Das Tattoo

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Für Seuche ist sein gesamter rechter Arm als eine Einheit wichtig. Dabei hat er jedoch so gesehen kein Lieblingstattoo – jedes Teilstück hat seine eigene Geschichte. Die ersten Tattoos waren Baphomet und die Dame auf Schulter und Oberarm, die ihm 1998 ein Freund mit einem angespitzten Holzbohrer gestochen hatte.

Seinen Unterarm stellte er einem weiteren Freund als Übungsfläche zur Verfügung – dementsprechend überarbeitungswürdig sind einige der Stellen. Verbesserungen will Seuche aber nicht, denn für ihn ist der Sleeve eine Erinnerung an eben jenen Freund, der sich vor einigen Jahren das Leben genommen hat. Daher sollen die einzelnen Stücke auch in diesem rohen Stadium bleiben – lediglich Kleinigkeiten, wie der Kopf von Nosferatu, wurden im Nachhinein etwas überarbeitet.

Der MISFITS-Schädel auf Seuches Unterarm ist übrigens auch eine nette Erinnerung für ihn: er verbindet damit die Zeit in seiner ersten Band, einer MISFITS-Coverband.

Für Seuche hatte ich dann auch noch eine kleine „Spezialfrage“ im Gepäck: Viele der FÄULNIS-Fans lassen sich das Bandsymbol – ein durchgestrichener Pulsschlag, den Seuche ebenfalls auf seinem linken Handgelenk trägt – stechen und die Band veröffentlicht diese Fotozusendungen auch gerne auf Facebook.

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Was also bedeutet es für Seuche, wenn sich teils wildfremde Menschen einen „Teil von ihm“ tätowieren lassen?

„Ja das ist natürlich schon… ein komisches Gefühl. Also gerade wenn’s dann noch weitergeht in die Richtung mit dem Geier; also der Geier mit dem Symbol zusammen. Ich find’s vernünftig, dass wenn man sich was von einer Band tätowieren lässt, es dann auf so was hinausläuft – auf dieses symbolhafte, und nicht auf den Bandnamen. DAS fänd ich schon eher merkwürdig. Der Pulsschlag, da kann man dann eben immer noch sagen – beziehungsweise wird’s auch so sein – dass derjenige, der sich’s tätowieren lässt, eine bestimmte Verbindung dazu hat und das nicht rein bandbezogen sein muss. Ansonsten find‘ ich das grad für eine doch eher kleinere Band wie uns sehr merkwürdig, beziehungsweise… ja, kann man halt irgendwie schwer beschreiben.

Natürlich kannst es rückgängig machen aber es ist eben nicht so einfach und wenn, dann auch mit ein bisschen Aufwand und Schmerzen verbunden es wieder rückgängig zu machen. Von daher kann es einfach mal so stehen lassen: das ist durchaus schon mal ein bisschen was Ewiges, weshalb wir das halt auch öffentlich ausstellen. Das hat für mich dann schon eine Bedeutung. Das fand ich dann doch sehr sehr erstaunlich – vor allen Dingen in der Anzahl.

Dem wollt‘ ich auch Tribut zollen.“

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Tattoo-Artist: zwei Freunde von Seuche.

Herzlichen Dank an Seuche für die offenherzige Erklärung des Sleeves für Chords and Ink und das fantastische Shooting, welches leider unter etwas komplizierten Rahmenbedingungen stattfand!

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1 thought on “Chords and Ink #9 – Seuche

  1. Tim bo says:

    Ich bereue es nicht mir das tattoo stechen zu lassen! danke für das interview und die bilder!

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