Mittlerweile ist es ja offiziell, aber einfacher wird es dadurch nicht. Am 17. September 2022 ist einer der wundervollsten Menschen in der gesamten Hard & Heavy Szene von uns gegangen – Ronny Kandl.
Und es wird auch nicht leichter, hier die richtigen Worte zu finden. Beileidsbekundungen, Zweifel an der Gerechtigkeit der Welt, die so einen tollen Menschen viel zu früh gehen lässt … was will man sagen, schreiben; wie will man so einen leiwanden Typen wie Ronny richtig ehren? Alles, was bleibt, ist zumindest ein Versuch:
Ronny war einfach ein Wahnsinn. In einer Szene, in der gern mal die Egos durchdrehen, war Ronny ein bodenständiger Ruhepol; ein so dermaßen freundlicher, unfassbar herzig-herzhafter Mensch, bei dem man schon beim ersten „Hallo!“ wusste – das ist ein Leiwander, ein Guader.
Ich hatte das Vergnügen, ihn im Rahmen eines CATASTROFEAR-Gigs 2015 kennen und schätzen zu lernen. Wenig später stand er beim Metalheads Against Racism am Donauinselfest für Chords & Ink vor meiner Linse und bewies, dass er ein Mensch voller Überraschungen ist.
Death Metal Gitarrist. Urgestein der Metalszene in Wien. Sicher böse, ernst und unnahbar, oder? – Nein. Ronny war ein offenherziger, begeisterter Musiker, den man einfach nur liebhaben kann.
Volltätowiert von oben bis unten. Die Frage nach seinem Lieblingstattoo wollte ich eigentlich erst gar nicht stellen. Sicher seine vollgepeckten Arme, oder? – Nein. Der monochrome Union Jack, der ihn an seinen UK-Trip mit seiner ganzen Familie erinnert. Keine Dämonen oder Schädel – nein, die Familie und die Musik, die standen für Ronny ganz oben auf der Liste.
Ronny war ein ehrliches Leuchtfeuer. Ein Durchgeknallter, ein Scherzkeks. Ein Garant für eine fantastische Zeit. Einer der besten. Einer der aufrichtigsten. Einer, von dem es gern Tausende mehr geben könnt. Einer, der aber einzigartig war. Und einer, der wirklich, wirklich fehlen wird. Sehr sogar.
Was ich sagen will … Ronny, danke für alles. Egal, wo du jetzt bist, dein Lächeln, dein Schmäh und deine Riffs werden jetzt einen anderen Ort zu einem besseren machen.
Hier bei uns ist die Welt halt etwas dunkler geworden.
Ronald Kandl
CATASTROFEAR
30. Oktober 1972 – 17. September 2022
Schön, so einen treffenden und wundervollen Text zu lesen, wenn einem selbst noch immer die Worte fehlen. Danke!