Im niederländischen Eindhoven gibt es ja seit geraumer Zeit das etablierte und höchstangesehene Eindhoven Metal Meeting. Für Österreicher ist das aber ein bisschen weit weg. „Macht nix, wir stellen einfach ein Schwesterfestival auf die Beine“ hat man sich in Eindhoven gedacht und schon war das erste Vienna Metal Meeting geboren. Mit einem äußerst ansprechenden Line-Up…
MAYHEM, SODOM, ASPHYX, BATUSHKA, FLOTSAM & JETSAM, HARAKIRI FOR THE SKY, BLACK INHALE und MORTAL STRIKE in der großen Halle, zahlreiche kleinere, aber nicht minder begeisternde Bands wie DEW-SCENTED, CARONTE, IZEGRIM, DRAGGED INTO SUNLIGHT oder MALIGNANT TUMOR in der kleinen Halle. So stellt man einen Gig auf die Beine! Besonders der – mehr oder minder – lokale Support von Szenehelden wie BLACK INHALE, MORTAL STRIKE und HARAKIRI FOR THE SKY gefällt dabei extrem gut und man merkt, dass sich das Veranstaltungsteam eine nachhaltige Basis bauen möchte.
Dass meine Krawallpanzer von MORTAL STRIKE da natürlich mit von der Partie sein müssen, sollte jedem Metalinteressierten im erweiterten Umkreis klar sein. Chrir (guit), Etzi (guit), Matthias (vocs), Dominique (bass) und Max (drums) prügeln sich mittlerweile seit Jahren mit ganz schön viel Schweiß, Bier und Leidenschaft durch die heimische und internationale Thrash-Szene – keine Bühne/umfunktionierte Europalette ist den Jungs zu klein und keine Fahrt zu weit. Dieses beinahe grenzenlose Engagement erklärt auch ganz gut, warum selbst bei ihrem Slot als Opener in der großen Halle der Arena mehr los war, als bei so manchem „größeren“ Act im Lauf des Abends – verdienterweise!
Der Rest vom Schützenfest war ein übliches Eintages-Indoor-„Festival“ – mit allen üblichen Vor- und Nachteilen. Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal – abgesehen vom wirklich extrem feinen und mit „Mitbewerbern“ wie den Heiden-/Pagan-/ExtremeFESTS nicht vergleichbar – war das unfassbar gute Line-Up. Mit DER Black Metal Ikone schlechthin als Headliner, MAYHEM, ist der Crew des Vienna Metal Meetings ein ganz großer Wurf gelungen. Und dabei ist es egal, wie man zu MAYHEM steht. Persönlich finde ich ja, dass ohne den PR-Gag von „The Dawn of the Black Hearts“ und dem etwas ausgearteten Zank zwischen Euronymous und Varg Vikerness kaum jemand nach dieser eher unbeeindruckenden Black Metal Kombo krähen würde. Aber die Geschichte ist nun mal so wie sie ist und eins muss man zugeben: die schiere Theatralik und das beklemmende Gefühl, wenn Hellhammer, Necrobutcher, Attila Csihar und Teloch ihren Abgesang der Kakophonie zelebrieren, ist schon ein Erlebnis der Extraklasse. MAYHEM konnte somit dank des Vienna Metal Meetings auf der Bucketlist abgehakt werden. „Hätt‘ ma das auch mal gesehen“, wie es so schön heißt.
Eher unterwältigend war der Auftritt von ASPHYX, das könnte aber auch an den unklaren Erwartungen meinerseits liegen. „Die sind sooooo geil! Hör sie dir unbedingt an!“, hieß es da von jeder Seite – gut, eh nett. Weitaus bombastischer – was ebenfalls an meinen unklaren Erwartungen liegen könnte – waren die Polen von BATUSHKA / Батюшка. Eine siebenköpfige Kapelle der orthodoxen Klerikalsatanisten entert im Kerzenschein und Weihrauchgeschwenke die Bühne und zelebriert, was wirklich und leibhaftig eine schwarze Messe hätte sein können. Die echten Totenschädel als Bühnen-Altardeko runden dabei das morbide Gesamtbild der Black Metal Lithurgie ab.
Also: alles pipifein beim ersten – und hoffentlich nicht letzten – Vienna Metal Meeting! Ich freu mich auf die nächste Ausgabe, für die es dank Sold-Out-Status ziemlich gut stehen dürfte!
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