MARDUK vor 12.000 Fans / MetalDays 2016

MARDUK vor 12.000 Metalheads. Und ich mit dabei! 2016 war bisher ja ein äußerst gutes Jahr. Ich habe für EMP das Rock in Vienna festgehalten und THE MONROES bei ihrem Auftritt vor 72.000 Zuschauern im Olympiastadion München begleitet. Zwischen diesen beiden Meilensteinen lag dann noch die folgende Erfahrung: ich durfte mit MARDUK bei ihrem Auftritt am Metaldays 2016 zusammenarbeiten und die schwedischen Black Metal-Giganten vor 12.000 Fans fotografieren.

Zuletzt hab ich MARDUK beim Hatefest 2014 im Wiener Gasometer gesehen. Glaube ich zumindest, denn die Nebelschwaden, die die übermotivierte Gasometercrew in den Konzertsaal pumpte, machten das Fotografieren damals etwas anstrengend. Die komplette Abwesenheit von Frontlicht tat dann ihr übriges. Ich war mir nicht mal sicher, ob die Schweden überhaupt Corpse-Paint tragen. Oder wie viele Musiker da jetzt wirklich auf der Bühne standen. Kann gut möglich sein, dass ich zu 90 % Trugbilder abgelichtet habe…

Promofoto von MARDUK, 60 Sekunden bevor sie die Main Stage am MetalDays stürmten. © Markus Wetzlmayr / @wetphoto / www.wet-photo.at NO USE WITHOUT PRIOR WRITTEN PERMISSION // KEINE VERWENDUNG OHNE VORHERIGE SCHRIFTLICHE ERLAUBNIS.
Promofoto von MARDUK, 60 Sekunden bevor sie die Main Stage am MetalDays stürmten.

Am zweiten Tag des Metaldays 2016 war das zum Glück anders. Zwar wurde die Bühne auch in massiven Kunstnebel getaucht – in Kombination mit den Stroboskopblitzen ergibt das übrigens eine wunderbare, temporäre Blindheit, wenn man hinter dem Drumraiser kniet – doch das slowenische Abendlüftchen war der Retter in der Beinahe-Not. Ein weiterer Retter in der Not war auch Björn von der zuständigen Promo-Agentur cmm Marketing, der mir unbürokratisch und verlässlich den nötigen, im Vorfeld abgeklärten, aber dann natürlich nicht vorhandenen Artist-Pass für die Mainstage besorgte.

Die Frontschweine von MARDUK am Metaldays 2016. © Markus Wetzlmayr / @wetphoto / www.wet-photo.at NO USE WITHOUT PRIOR WRITTEN PERMISSION // KEINE VERWENDUNG OHNE VORHERIGE SCHRIFTLICHE ERLAUBNIS.
Die Frontschweine der Panzer Division MARDUK am Metaldays 2016.

Der Schlachtplan des Abends war klar: direkt vor der Show standen ein paar Bandpromo-Porträts an und während des Auftritts soll der Fokus natürlich auf MARDUK vor den etwa 12.000 Metaldays-Besuchern liegen. Dass ich dafür selbstverständlich auch auf dem Drumraiser herumturnen dürfe, war eine nette Einladung von Fredrik Widigs, MARDUKs Livedrummer. In der Realität war der Platz dafür dann doch etwas eng bemessen. Für ein, zwei Weitwinkelaufnahmen von Fredrik in Action hat es trotzdem gereicht.

Fredrik Widgis (Drums) von MARDUK - so viel Platz, wie versprochen, war auf dem Drumraiser dann doch nicht. © Markus Wetzlmayr / @wetphoto / www.wet-photo.at NO USE WITHOUT PRIOR WRITTEN PERMISSION // KEINE VERWENDUNG OHNE VORHERIGE SCHRIFTLICHE ERLAUBNIS.
Fredrik Widigs (Drums) von MARDUK – so viel Platz, wie versprochen, war auf dem Drumraiser dann doch nicht.

Abgesehen vom Platz“problem“ – man kann das ja wirklich kaum als Problem bezeichnen – verlief das Konzert reibungslos. Zwar gab es bei dem Pass-Dickicht am Metaldays noch kurze Unstimmigkeiten zwischen den Bühnen-Securities, ob ich mit Artist-Pass überhaupt in den Fotograben darf. Wenn man jedoch direkt und legitim mit der gerade die Bühne zerstückelnden, satantistischen Krawalltruppe zusammenarbeitet, ist das natürlich ein ziemlich gutes Argument.

Auch ansonsten war das Konzert eine absolute Wucht. Mortuus bringt stimmgewaltig die Atmosphäre des düsteren Nordens ins aufgeheizte Slowenien. Fredrik trommelt sich die Seele aus dem Leib, bis das gesamte Corpse Paint vom Schweiß weggespült wurde – auch eine Art, sich nach dem Gig nicht mehr abschminken zu müssen. Und Devo und Morgan sind sowieso seit jeher das Fundament der schwedischen Black-Metal-Ikone. Die Setlist gibt es hier und der einzige Wehrmutstropfen bleibt, dass „Dark Endless“, einer der ersten und nach wie vor besten Songs von MARDUK, abermals nicht von der Studiokette gelassen wurde. Aber gut, das war zu vermuten, denn laut (unvollständiger) Setlist.fm-Statistik durfte diese beißende, geifernde Boshaftigkeit in Songform erst zwei mal eine Livemenge verstören.

Bleibt also nur noch eins zu sagen: Thanks for having me, MARDUK. It was a blast! See you soon in Vienna.

MARDUK – MetalDays 2016, Tolmin