Nach dem schwachen Auftritt im August dieses Jahres sind die Ausnahmetalente von CONVERGE endlich wieder auf dem richtigen Pfad und begeisterten gestern Abend durch pure Energie. Mit dabei: THE SECRET, A STORM OF LIGHT und TOUCHÉ AMORÉ.
Los ging dieser Abend mit den Italienern THE SECRET. Die Band bemühte sich sichtlich den Besuchern mit ihrem Mix aus Death- und Black Metal sowie Grindcore die Dezemberkälte aus den Knochen zu jagen. Dies gelang jedoch nur vereinzelt und ein Großteil der Anwesenden beschränkte sich auf taktkonformes Mitnicken. Irgendwie fehlt THE SECRET live das gewisse Etwas, welches auf dem Debütalbum „Solve et Coagula“ so brachial aus den Boxen donnert.
Nächste Band im Bunde waren die Post-Doom-Rocker A STORM OF LIGHT aus Brooklyn. Dem Bandnamen zum Trotz entpuppte sich die Performance als stockzappendustere Monotonie. Statt Lichtersturm gab’s gefühlte drei rote Spotlights auf Sparflamme und eine Beamerprojektion von brennenden Gebäuden, marschierenden Soldaten, Tod und Verderben. Dies sollte die passende Stimmung für die Performance hervorrufen, war jedoch für vernünftige Konzertfotografie alles andere als brauchbar und verfehlte auch beim Publikum Großteils das Ziel. Zwar wagten sich sechs tapfere Fans in die erste Reihe vor, doch wie schon bei THE SECRET war auch hier mehr oder weniger kräftiges Kopfnicken das Höchste der Gefühle. Schade, auch A STORM OF LIGHT bleiben live hinter den Erwartungen zurück, die ihre beiden Studioalben hervorrufen.
Nach A STORM OF LIGHT kam endlich etwas Bewegung in die Sache, denn TOUCHÉ AMORÉ machten sich bereit. Die Mischung aus melodischem Hardcore und Screamo wusste zu begeistern und die Halle wirkte merklich lebendiger. Moshpit & erste Stagedives zeugten von der Livequalität der fünf Kalifornier und erstickten die bereits aufgekeimte Frustration schnell und endgültig – der Abend war gerettet!
Im Anschluss an TOUCHÉ AMORÉ begannen CONVERGE mit dem Soundcheck. Und als dieser beendet war und der erste Ton der Setlist aus den Boxen krachte, waren sämtliche Befürchtungen der vergangenen Wochen zerstreut. Die Bostoner machten nicht den gleichen Fehler wie im August und starteten das Konzert nicht mit dem langatmigen, trägen „Jane Doe“. Stattdessen machte man mit „Heartache“ den Auftakt – zugegebenermaßen auch nicht mein Wunschtitel für einen erfolgreichen Start, aber wenigstens war das Publikum von den ersten Tönen an zu 98 % bei der Sache. Ob es nun am fehlenden Bühnengraben oder der wesentlich lebendigeren Setlist lag, wage ich nicht zu beurteilen, aber die Menge begann recht schnell zu toben und feierte die Mathcore-Legenden gebührend ab. Vom fehlenden Bühnengraben profitiert neben THE CASUALTIES wohl kaum eine andere Band so sehr, wie CONVERGE. Sänger Jacob Bannon braucht einfach die extreme Nähe zu seinen Fans. Jeder der Mitsingen/-gröhlen wollte und es in die erste Reihe schaffte, erhielt die Chance dazu, denn Bannon ließ kaum eine Möglichkeit aus, den Fans das Mikro ins Gesicht zu halten.
So merkte man auch kaum das Fehlen der energiegeladenen Highspeed-Songs wie „To the Lions“ oder „No Heroes“ und die Stimmung steigerte sich bis zum Schluss. Die Fans waren begeistert, der Glauben an CONVERGE Großteils wiederhergestellt.
Beim nächsten Mal wird’s dann perfekt!
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